Vollkommen ohne große Erwartungen starteten die 19-jährige Gespannfahrerin Wendy Mickler und ihrer Beifahrerin Martina Mickler vom Reiterverein Voerde in der vergangenen Woche zum Turnier um die NRW Meisterschaften im Fahrsport nach Epe in Westfalen.
Sie wussten genau, dass sie in dieser schwersten Klasse des Pferdesports bei den Einspänner-Ponys erneut auf beste Konkurrenz aus dem Bundeskader stoßen würde. In den letzten S-Turnieren hatte Mickler allerdings auch schon beweisen können, dass sie und ihr Reitpony Desert Moon zu hohen Leistungen und auch zu Überraschungen fähig sind.
Gelungener Dressurauftakt
Das Gespann begann den Wettbewerb mit einer tollen Dressur, bei der es mit 49,067 Strafpunkten den neunten Platz, und damit eine Position hinter einer Platzierung erzielte. Am folgenden Tag ging es auf schwerem Sandboden in die Kegeltore des Hindernisparcours. „Das ist ein großer Unterschied zu Gras. Bei den Pferden sah es so aus, als wäre der Sand nicht so schlimm. Aber als wir dran waren, musste „Moony“ ganz schön ziehen. Es war alles andere als einfach zu fahren. Wir sind fast alles galoppiert, obwohl wir nur im schnelle Trab durchwollten.“ Doch dieses Risiko wurde belohnt: Mit 3,72 Punkten für Zeitfehler erreichte Mickler mit dem achten Rang eine Platzierung und die erste Schleife in diesem Turnier. Damit festigte sie den neunten Platz in der kombinierten Wertung.
Starke Konkurrenz beim Marathon-Fahren
Für das Geländefahren am Sonntag stand nun an, so zu fahren, dass eine Platzierung (mindesten Platz acht von 22 Startern) in der Gesamtwertung möglich sein würde. „Es war alles sehr knapp und hinter uns waren noch viel stärkere Marathon-Fahrer“, schilderte Mickler. Im ersten von sechs Hindernissen ließ Mickler es noch ruhig angehen. Doch sie fühlte sich immer besser und sicherer. Ihr Gespann konnte in den folgenden Hindernissen alles geben. Das brachte ihr den unglaublichen dritten Platz in diesem Wettbewerb. „Wir kamen aus dem Marathon raus und sahen nur, dass wir in dieser Prüfung vorne lagen. Bis die Ergebnisse für die Kombi draußen waren, dauerte es, und wir fingen an zu rechnen und konnten es nicht glauben, dass wir in der Komi auf Platz vier liegen.“
Bronze für Wendy Mickler und Desert Moon
Dieser Rang bedeutet gleichzeitig auch den dritten Platz in der Wertung der NRW-Meisterschaften, da eine Fahrerin mit zwei Gespannen unter den ersten Vier war. Mickler musste den bereits eingepackten Anzug wieder hervorholen, um ihren Platz auf dem Siegertreppchen einzunehmen.
„Damit haben wir im Leben nicht gerechnet“, sagte Mickler, die seit zwei Monaten von Eva Telaar (Herne) und Wolfgang „Wolle“ Lohrer (Meißenheim) trainiert wird. Ihrem neuen Trainer-Team ist Mickler sehr dankbar. „Sie wissen genau, was gut für mein Pony und für mich ist, wie viel sie mir zumuten können und vor allem finden sie immer die richtigen Worte, um mich zu motivieren. Es macht unheimlich Spaß mit ihnen zu trainieren und dann auch noch solche Erfolge zu feiern.“