NRZ: Türchen öffnen für den Voerder Sport

Voerde. Die Bilanz des Adventskalenders fiel durchweg sehr positiv aus. Die eingenommenen 4500 Euro wurden jetzt offiziell an die Sportvereine übergeben.

Es gibt Ideen und Aktionen, die funktionieren einfach. Das kann man auch vom ersten Voerder Adventskalender sagen, der im Oktober letzten Jahres vom Stadtmarketing Voerde und Bürgermeister Dirk Haarmann vorgestellt wurde. Drei Monate später zogen die Verantwortlichen im Voerder Rathaus Bilanz und übergaben die eingenommenen Spenden ausgewählten Voerder Sportvereinen, die damit ihre Kinder- und Jugendprojekte fördern wollen. Alle 3000 Adventskalender wurden zu je 1,50 Euro verkauft, so dass mit der Aktion insgesamt 4500 Euro eingenommen wurden. „Ich weiß, dass die Spenden gut genutzt werden und für die Vereine nicht nur ein ,nice to have’ sind,“ sagte Bürgermeister Haarmann in seiner Rede, in der er sich auch ausdrücklich bei den Verantwortlichen bedankte.

Bei der Kontaktaufnahme der einzelnen Vereine mit dem Stadtmarketing half der Voerder Stadtsportverband in Person von Dieter Ellerbrock, der die Adventskalender-Aktion jetzt als einen wichtigen Dienst für die Gesellschaft bezeichnete.

Anwesend im kleinen Sitzungssaal des Rathauses waren auch die Sportvereine, die sich über einen Teil der Spende freuen durften. „Es haben sich direkt zwei Abteilungen beworben: unsere Fußball- und unsere Handballabteilung. Bei uns fehlt, wie in vielen anderen Vereinen auch, Geld für die Jugendabteilungen und teilweise leider auch für ganz grundlegende Trainingsutensilien. Dabei ist es gerade im Moment wichtig, sich vernünftig aufzustellen, da wir auch Flüchtlinge durch die Sportvereine integrieren“, erklärte der erste Vorsitzende der SV 08/29 Friedrichsfeld Jürgen Isselhorst. Die jungen Hand- und Fußballer seines Vereins werden durch die erhaltene Spende vor allem Bälle, Trainingstore, Markierungshütchen und Hürden kaufen.

Beim Reitverein Voerde wird mit der erhaltenen Spende ein Lehrgang im Bereich Dressur/Freizeit für Kinder und Jugendliche finanziert. „Wir haben durch die Zeitung von dem Adventskaldender erfahren und wollten den Lehrgang schon länger organisieren, aber finanziell ist das nicht immer so einfach, da freut man sich natürlich, wenn man so unterstützt wird“, erklärte Hildegard Groß-Wallenhorst, zweite Jugendwartin beim RV Voerde. „Der Lehrgang soll die Jugendlichen und Kinder natürlich stärker miteinander verbinden. Wir haben das schon alles durchgeplant“, verriet Jugendwartin Simone Schwarz.

Fahrt ins Sauerland

Auch die DLRG bekam einen Teil des Kuchens. „Wir wollen das Geld nutzen, um ein Zeltlager für Kinder und Jugendliche auf der Grav-Insel zu organisieren. Ziel ist es, dass sich die einzelnen Ortsverbände aus der Umgebung mal etwas näher kennen lernen“, erklärte der Vorsitzende der DLRG Voerde Steffen Schwarzkamp. Seine Kollegin Ina Ringhofer Jugendvorsitzende der DLRG Voerde ergänzte: „Damit wollen wir uns auch bei Einsätzen langfristig besser vernetzen, das Zeltlager soll der Grundstein dafür sein.“

Die Handballabteilung des TV Voerde investiert ihren Spendenanteil in die weibliche E- und D-Jugend. „Wir wollen mit den Mädchen drei Tage ins Sauerland. Damit das auch für alle Kinder möglich ist, mitzukommen und die Kosten für alle Eltern finanzierbar bleiben, hilft uns natürlich die Spende enorm weiter“, erklärte TVV-Trainer Michael Rhiem. „Mit so einem Ausflug kann man eine gute Basis schaffen und die Mädchen vielleicht stärker an die Mannschaft und den Verein binden“, war TVV-Abteilungsleiter Wolfgang Neikes überzeugt.

Auch die Fußballer von Yesilyurt-Möllen freuten sich über die Spende. „Wir haben im Sommer angefangen eine Bambinimannschaft und eine F-Jugend aufzubauen. Die brauchen natürlich einiges an Material. Von dem Geld wollen wir Trainingsanzüge und Allwetterjacken finanzieren. Die Spende ist für uns wirklich wichtig. Als kleiner Verein ist es manchmal schwierig, auch ganz grundlegende Dinge zu finanzieren“, meinte Mücayit Ören, Jugendobmann bei Yesilyurt.

Der SV Spellen baut mit der Finanzspritze die Kooperation zu den umliegenden Kindergärten weiter aus. „Bei Kindergärten haben wir noch viel Potenzial, uns besser zu vernetzen und um die Kinder dort besser sportlich zu fördern,“ erklärte Spellens Vereinsvorsitzender Joachim Kaßelmann. „ Die Adventskalenderaktion ist wirklich eine super Sache und hat, glaube ich, noch Potenzial nach oben. Wenn die Aktion nochmal stattfindet, werden wir als Verein auf jeden Fall mehr Kalender abnehmen, denn die sind bei uns wirklich gut weggegangen. Ich glaube 1,50 Euro können die meisten Leute an Ausgaben gut verkraften und deshalb funktioniert dieses Konzept auch so gut“, meinte Kaßelmann.

Die Jugend des TC Rot-Gold Voerde will mit der erhaltenen Spende ihr Kleinfeldtennisturnier unterstützen. „ Das Turnier organisieren wir schon länger, aber es ist jedes Jahr eine Herausforderung, es auf die Beine zu stellen. Deshalb beruhigt einen die Spende schon, wenn man es vom finanziellen Standpunkt aus sieht“, erklärte Jugendwartin Annemarie Evers, die mit ihrer Kollegin Eva Neukäter das Turnier organisiert.

Einstieg in den Ligabetrieb

Der Voerder Tanzsportclub Rot-Weiß will mit dem erhaltenen Geld den Einstieg in eine Kinderliga finanzieren. „Wir haben schon genug Mitglieder in der Altersklasse, die sich in dem Wettbewerb wohlfühlen würden und man könnte sich häufiger mit Mannschaften aus der Umgebung messen. Das würde vor allem auch die Abwechslung fördern“, meinte Karin Neuhaus, Jugendwartin beim Tanzsportclub. Ihr Mann Wilfried, erster Vorsitzender edes TSC ergänzte: „So ein Einstieg kostet Geld, und den holt man sich in der Regel dann mit höheren Mitgliedsbeiträgen. Da wir die Beiträge aber niedrig halten möchten, ist so eine Spende mehr als eine nette Unterstützung.“

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Adventskalender auch im Jahr 2016 wieder verkauft wird, ist hoch. „ Das zu organisieren, ist schon mehr Arbeit, als man auf den ersten Blick denkt. Die Resonanz war aber durchweg positiv, selbst aus Dinslaken hat uns der MTV Rheinwacht Adventskalender abgenommen, um den Voerder Sport zu unterstützen,“ erklärte Christina Zipfel, die mit Ludger Ernsting die Organisation des Kalenders im Stadtmarketing übernahm. Ob in diesem Jahr sogar vielleicht eine größere Anzahl von Adventskalendern angesetzt werden soll, ließen die Verantwortlichen offen. Bei der Resonanz scheint es aber durchaus möglich, dass sich die Vereine im nächsten Jahr vielleicht über noch mehr Unterstützung freuen können.

Thorben Utermann

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Rv-Voerde

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